Das Wochenende haben wir mit Freunden in einem unglaublich schönen Ferienhaus in Gronau bei Bensheim verbracht. Bei 33 Grad und Sonne. Sonntagmorgen ist damit dann leider Schluss.
Mit dem Auto lassen wir uns bis Reichenbach bringen und steigen von da aus in den Nibelungensteig ein. Die ersten Meter geht es durch den Ort. Es nieselt.
Als es hinein in die Natur geht, begrüßt uns der Weg mit einer schönen Steigung. Langsam beginnt es sich einzuregnen. Noch schützt uns das Blätterdach.
Irgendwann kann da oben aber jemand sein Wasser nicht mehr halten und die Sturzflut beginnt. Jonas zieht seinen Ganzkörperponcho über sich und seinen Rucksack und ich stehe da mit meiner kurzen Regenjacke und bin etwas neidisch.
Unter Bäumen stehend versuchen wir den Schauer auszusitzen, doch es wird immer heftiger. 20 Meter vor uns befindet sich ein Gebäude mit einem großen Vordach.
3,2.1 wir laufen los. Meine Hose ist komplett durchnässt. 15 Min später lichtet sich der Himmel etwas und wir ziehen weiter.
Der Weg ist schön. Mal schmal, mal breit, über Stock und Stein. Wir kommen an moosbewachsenen Felsen vorbei und der Weg ist immer gut gekennzeichnet. Der Regen begleitet uns aber auch weiterhin. Irgendwann ist es auch egal. Nässer wird’s nicht mehr an den Füßen, wenn man erstmal in einem See läuft.
Kurz vor Schlierbach liegt direkt am Weg ein Café in einem alten Fachwerkhaus. Ein großer, warmer Raum, der angenehm nach Kaffee duftet. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Der Apfelstreuselkuchen ist riesig und lecker. Ich checke unseren Campingplatz, der nur noch 700 m entfernt ist. Auf der Website hatte ich bei der Planung schon das Dachzeltcamping entdeckt. Das wäre jetzt natürlich ein Traum, die Zelte nicht im Regen aufbauen zu müssen. Wir drücken uns selbst die Daumen, als wir aufbrechen.
Der Terassencampinplatz Schlierbach, ist, wie der Name schon vermuten lässt, über mehrere Ebenen aufgebaut.
Mit einem „Oh, schau mal. Nasse Wanderer.“ Werden wir freundlich begrüßt. Und wir haben Glück. Das Dachzeltcamping ist noch frei. Besser könnte es nicht sein. Ralf, der Besitzer klappt in 10 Sekunden das Zelt auf dem Dach eines Jeeps auf und unsere Rucksäcke kommen in den Anhänger.
Die ausgewrungenen Socken und alle anderen nassen Klamotten können wir in den Trockenraum hängen.
Selbst warmes Wasser für unser Abendessen können wir uns machen. Ein wirklich perfekter Campingplatz.
Unter dem Vordach der Rezeption genießen wir unser Abendessen und spielen noch eine Runde Mau Mau. Irgendwann kommt Ralf, da er die Rezeption anschließen möchte und wir unsere Handys vom Strom nehmen müssen. Eine ganze Weile stehen wir noch zusammen und unterhalten uns. Ralf ist ebenfalls Kletterer und hat hinten auf dem Platz einen Miniboulder „gebaut“ und selbst auch Expeditionen mit dem Jeep inklusive Dachzelt unternommen.
Unterkunft: Terassencamping Schlierbach